Wiederbelebung in der Recklinghäuser Altstadt – das „Aspire Palais“
Und das ist der vorläufige Endpunkt einer Entwicklung, die Anfang 2020 ins Rollen gekommen war. Damals hatte die LUNA Immobilienbesitz GmbH das Hotel von Grep Drei Sàrl, einem Fonds aus Luxemburg, erworben. Der Plan war eindeutig: Bis zum Juli 2020 sollte renoviert werden, dann hätte eine Wiedereröffnung folgen sollen. Hätte. Denn dann kam die Corona-Pandemie – und alles ganz anders.
Andreas Erben hat über 60 Hotels im Portfolio.
Über drei Jahre tat sich nichts an dem Haus – die Zukunft war völlig unklar. Immer mal wieder gab es Gerüchte, dass es neue Pläne für das mächtige Gebäude gäbe, doch Konkretes erfuhr man nicht. Bis jetzt. Andreas Erben führt gemeinsam mit Heiko Grote die Geschäfte bei der LUNA Immobilienbesitz GmbH, und der 55-Jährige sagt: „Wir sanieren das Haus in den nächsten fünf, sechs Monaten und werden es dann wiedereröffnen – als ,Aspire Palais‘.“ Und dementsprechend ist die Aspire Hotel GmbH die Betreiberin des Objekts.
Tatsächlich wird das einstige City-Hotel (früher auch Barbarossa-Hotel) das dritte Glied der noch recht kleinen Aspire-Kette: „Die Aspire-Gruppe soll noch auf rund zehn Hotels anwachsen“, erläutert Andreas Erben die Strategie. Dass der Mann im Beherbergungsgeschäft über erhebliche Erfahrungen verfügt, kann man schon der Tatsache entnehmen, dass er auf eine Zahl von 60 bis 65 Hotel verweist, die man im Portfolio habe: „Und es waren mal mehr.“
Andreas Erben hat den Begriff „Sanieren“ im Zusammenhang mit dem künftigen „Aspire Palais“ nicht zufällig gewählt: „Wir waren vor Ort in Recklinghausen und fanden die Lage am Einkaufszentrum und an dem großen Platz gelungen, und da haben wir gesagt: Hier machen wir ein klassisches Boutique-Hotel. Wir wussten, dass wir modernisieren müssen, doch dann stellte sich heraus: Das wird nicht reichen.“ Und so wird es eine echte Sanierung geben: „Da gehen wir an alles dran: Heizung, Elektro und alle Bäder. Ich habe einen Schaltkasten gefunden, über den sich einige Museen freuen würden.“
Immerhin: Die Grundsubstanz des Gebäudes war gut, die Zuschnitte der Zimmer auch. Es wird also bei rund 60 Zimmern bleiben. Eine Besonderheit soll eine „Rooftop-Bar“ werden.
Mit einer Besonderheit will man ins Obergeschoss locken: „Dort wird vermutlich einerseits ein Fitnessraum für die Gäste entstehen, anderseits soll es dort eine ,Rooftop-Bar‘ für alle geben. Dort werden wir natürlich Getränke, aber auch kleinere Speisen und die Möglichkeit zum Brunch anbieten“, erläutert Erben: „Das gibt es noch nicht in Recklinghausen, und wir wollen ganz bewusst ein Teil der Stadtgesellschaft werden.“ Außerdem wird es einen Konferenzraum für rund 40 Personen geben.
„Mit den Mietern im Haus, dem Juwelier, dem Friseur und dem Donut-Laden, sind wir sehr zufrieden, die können gerne bleiben“, sagt Andreas Erben weiter. Noch nicht geklärt ist die Zukunft des Untergeschosses, wo man einst im Barbara-Keller Steaks oder im Maroush libanesische Spezialitäten essen konnte. „Das war eine echte Überraschung, das ja ist ja so groß wie eine Turnhalle. Wir können wir uns einiges vorstellen: eine Kampfschule oder etwas aus dem Gesundheitsbereich zum Beispiel.“ Oder auch einen Club? „Wir sind für alles offen.“
Dass es gleich um die Ecke mit dem Holiday Inn Express (im Markt-Quartier) unmittelbare Konkurrenz gibt, stört Andreas Erben im Übrigen gar nicht: „Jeder Hotelier belebt die Stadt, im Sinne der Standortvermarktung begrüße ich das sehr.“ Und überhaupt: „Die Altstadt hat ja auch Charme.“
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